FC Sevilla wird im Winter bei Transfer nachlegen – 50 Mio für Koundé abgelehnt

De Jong „im Moment“ kein Thema 

Ein Punkt trennt den FC Sevilla nach dem 13. Spieltag in LaLiga von Spitzenreiter Real Sociedad, der eine Partie mehr absolviert hat. So gut ist das Team unter Trainer Julen Lopetegui, seit 2019 im Amt, noch nie in die Saison gestartet. Dennoch plant der Champions-League-Teilnehmer im Januar auf dem Transfermarkt nachzulegen.

„Wir werden etwas auf dem Wintertransfermarkt machen, weil es vorgesehen war. Das Fehlen von Youssef (En-Nesyri; d. Red.) und Munir (El Haddadi) beim Afrika-Cup war bereits absehbar“, sagte Sportdirektor Monchi im Gespräch mit dem Sender „PTV Sevilla“. Auch Torwart Bono wird deshalb zum Jahresstart fehlen.

Koundé bis Rekik Sevillas Kader nach Marktwert sortiert Zur Übersicht Zudem droht En-Nesyri ein längerer Ausfall, der sich bei der marokkanischen Nationalmannschaft erneut am Kniebeuger verletzt hat. Während die Ärzte des Nationalteams eine Pause von zwei bis drei Wochen prognostizierten, rechnen die Verantwortlichen in Sevilla mit drei Monaten. Weitere Untersuchungen des wertvollsten Stürmers der Blanquirrojos sollen in Kürze Aufschluss geben.

„Sevilla ist immer auf dem Transfermarkt aktiv und versucht, sich zu verbessern, und zwar auf der Grundlage der Logik“, erklärte Monchi, dessen Klub zuletzt einen Verlust von 41 Millionen Euro vermelden musste. „Wir werden auf dem Transfermarkt nach zwei Kriterien handeln: Wir wollen uns verbessern, ohne dabei die wirtschaftliche Realität zu vergessen. Der Trainer hat das Recht zu fragen, aber wir müssen ein Gleichgewicht zwischen Bedürfnissen und Realitäten finden.“

Eine große Rolle wird dabei das Abschneiden in der finanziell lukrativen Champions League spielen. Ein Aus in der Gruppenphase „wäre ein sehr harter, schwerer Schlag für die Ziele, die wir uns gesetzt haben“, so Monchi. Nach vier von sechs Duellen liegt der FC Sevilla in der Gruppe G mit drei Punkten auf dem letzten Platz. Ein Ausscheiden aus dem internationalen Wettbewerb müsste man „akzeptieren und anerkennen. In sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Die Einkommensverluste wären erheblich“, machte Monchi klar. Der Rückstand auf Rang zwei beträgt allerdings nur zwei Zähler.

Rückkehr von de Jong zum FC Sevilla kein Thema – 50 Mio für Koundé abgelehnt

Als mögliche Verstärkung für den Sturm war zuletzt der an den FC Barcelona ausgeliehen Luuk de Jong gehandelt worden. Eine vorzeitige Rückkehr des 31-Jährigen schloss Präsident José Castro im Gespräch mit „Cope Sevilla“ jedoch aus: „Im Moment denken wir nicht über die Rückkehr von Luuk de Jong im Winter nach.“ Der Niederländer kam am Deadline Day als expliziter Wunsch von Ronald Koeman zu den Katalanen, Neu-Coach Xavi soll aber keine Verwendung für den großgewachsenen Torjäger haben. De Jong kommt bis dato auf ein Tor in neun Spielen für Barça, saß zuletzt nur noch auf der Bank.

Der Klubboss äußerte sich auch zur Zukunft von Jules Koundé, der bereits im vergangenen Sommer vom FC Chelsea umworben wurde. „Wir werden unsere Arbeitsweise und unser Geschäft nicht ändern. Wenn wir sehen, dass das, was wir für einen Spieler bekommen, seinen Marktwert übersteigt, sind wir uns darüber im Klaren, denn so können wir die notwendigen Zugänge finanzieren“, sagte Castro mit Blick auf mögliche neue Angebote im Winter für den mit 60 Mio. Euro Marktwert wertvollsten Spieler in Sevillas Kader.

Bereits vor knapp einem Monat hatte Monchi betont, dass das Angebot für Koundé „außergewöhnlich, das größte in unserer Geschichte“ gewesen sei. Den Titel des Rekordverkaufs hält in Sevilla seit der Saison 2019/20 Stürmer Wissam Ben Yedder (31), der damals für 40 Mio. Euro nach Monaco ging.

Für Koundé war Chelsea offenbar bereit, noch mehr zu bezahlen – allerdings nicht die Ausstiegsklausel im Vertrag des 23-Jährigen zu bedienen, die, je nach Bericht, bei 80 Mio. oder 90 Mio. Euro liegen soll. Die Offerte im Sommer habe man auch aus Ehrgeiz abgelehnt, so Castro, der die Summe preisgab: „Es sind keine Worte, sondern Taten, um zu versuchen, die wettbewerbsfähigste Mannschaft zu haben, bis dahin, dass wir 50 Millionen Euro ablehnen. Ich weiß nicht, ob andere Teams das tun, aber wir haben es getan. Wenn wir ihn verkauft hätten, hätten wir kein Defizit, aber das Wichtigste für den Verein ist jetzt das Sportliche, das Erreichen von sportlichen Meilensteinen und die Freude unserer Sevillistas.“

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